Gäste:
Polizeichor Mönchengladbach
Leitung: Hans Schäfer
TONIKA
Kinder- und Jugendchor der Musikschule Minsk
Leitung: Vladimir Klunduk
Die Gründung des heute 73-jährigen Polizeichor Mönchengladbach e.V. vollzog sich in einer Zeit, in der das damilige München-Gladbach als Hochburg des Männerchorgesanges am linken Niederrhein galt. Schon nach wenigen Jahren hatte der Polizeigesangverein im Kulturleben der Städte München-Gladbach und Rheydt seinen festen Platz. bis zum 2. Weltkrieg entwickelte sich der Gesangverein unter dem Dirigat verschiedener Chorleiter zu einem leistungsfähigen Klangkörper. Die Kriegsereignisse ließen dann die Vereinsarbeit vorübergehend ruhen.
Begeisterte Sänger fanden sich erst 1952 wieder zu einem Chor unter der Leitung des jungen Musikers Hans Schäfer zusammen. Die strebsame Verbesserung der chorischen Leistungen führte schließlich 1970 zur Erringung des Titels "Meisterchor des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen". Mit einigem Stolz dürfen die Sänger als erster Polizeichor im Bundesgebiet diesen Titel fünf Jahre tragen.
Steigerungen ergaben sich in den folgenden Jahren dadurch, daß der Chor auch in den Jahren 1976, 1982, 1988 und 1993 in Folge den Titel "Meisterchor" als einziger Polizeichor erringen konnte.
Der hohe Leistungsstand führte dazu, daß der Chor eine Vielzahl von Einladungen zu Konzerten und Festveranstaltungen erhielt. Vor allem waren es die eigenen Konzertveranstaltungen, die den Chor immer wieder forderten. Zur Tradition wurden die alljährlichen Frühjahrs- und Weihnachtskonzerte, die seit vielen Jahren ihren festen Platz im Kulturleben der Stadt Mönchengladbach haben.
Mit besonderen Erinnerungen sind viele Konzertreisen verbunden. Die Sänger traten dabei in großen Konzertsälen und Kirchen im gesamten Bundesgebiet auf. Auslandsreisen führten den Polizeichor nach Österreich, in die Niederlande, nach Frankreich, Feinnland, Schweden, Dänemark, Lichtenstein, England und Ungarn.
Das große Interesse vieler Musikfreunde veranlaßte den Chor verschiedene Plattenaufnahmen zu produzieren, die immer wieder in Rundfunksendungen zu hören sind.
Der Polizeichor Mönchengladbach hat mit seinem Gesang im In- und Ausland viele Freunde gewonnen.
Getreu dem Vereinsmotto:
"Wo froh Musik erklingt und man mit Freunden singt,
ist ihre polizei mit Herz und Stimm' dabei"
"TONIKA", 1987 gegründet von Vladimir Klunduk, ist heute in Minsk (Weißrußland) die Musikschule Nr. 1. Der Chor besteht aus 125 Kindern im Alter von 10 bis 16 Jahren, die sowohl eine fundierte Gesangs- als auch Instrumental-Ausbildung erhalten. Auf Konzertreise geht Chorleiter Vladimir Klunduk mit 38 Gesangssolisten.
Der Chor ist inzwischen weit über die Grenzen seiner Heimat Weißrußland hinaus bekannt geworden. Zahlreiche Konzertreisen führten "TONIKA" nach Deutschland, Italien und Schweden.
Ehrenvolle Titel und Auszeichnungen wurden dem noch jungen Chor bereits zuerkannt. Im Jahre 1993 wurde "TONIKA" Preisträger eines Chorfestivals in der weißrussischen Kunstmetropole Minsk.
Anläßlich eines Konzertes im Vatikan schenkte Papst Johannes Paul II. dem Chor eine Uniform, die die Sängerinnen und Sänger bei festlichen Konzertauftritten mit Stolz tragen.
Bereits im Frühjahr dieses Jahres weilte der Chor in Deutschland und sang u.a. im Kölner Dom die Deutsche Messe von Reinberger sowie sakrale Weisen aus der russisch-orthodoxen Liturgie. Bei diesem Aufenthalt in Deutschland nahm der Chor unter der Leitung seines Chorleiters Vladimir Klunduk seine zweite Musikkasette auf.
Unterstützt wird der Kinderchor "TONIKA" u.a. von der "Hilfegruppe für strahlengeschädigte Kinder in Weißrußland e.V." in Wickrathberg/Mönchengladbach.
Während für uns die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl schon in Vergesenheit geraten ist und der Vergangenheit angehört, leiden die Menschen in Weißrußland nach wie vor an der Verstrahlung.
Kinder verlieren auch heute noch ihre Eltern infolge erhöhter Strahlenbelastung, viele Kinder werden - bedingt durch Spätfolgen - behindert geboren, andere erkranken an Strahlenkrankheiten.
Seit rund vier Jahren holt die "Hilfegruppe" Kinder, so auch den Kinderchor "TONIKA", aus dem strahlenverseuchten Gebiet um Tschernobyl nach Deutschland, damit sie sich in vierwöchigen Ferienaufenthalten hier erholen können. In dieser Zeit kann sich das Immunsystem so gut erholen, daß sie anschließend für den Rest des Jahres wieder gestärkt in ihre Heimat zurückkehren können.
So werden die Sängerinnen und Sänger des Kinderchores das Weihnachtsfest 1995 und den Jahreswechsel im Kreis ihrer Gastfamilien verbringen.