Wenn der Musikverein Haaren am 4. Adventsonntag zu seinem traditionellen „Festlichen Weihnachtskonzert“ in die Selfkanthalle Haaren bittet, kann er sich auf eine breite treue Anhängerschaft verlassen. Den Musikerinnen und Musikern mit ihrem Dirigenten Wil van der Beek bot sich zu deren Freude auch zum diesjährigen inzwischen 26. Festlichen Weihnachtskonzert wieder einmal eine voll besetzte Selfkanthalle, die mit Lichterketten, Tannenbaum und Girlanden im weihnachtlichen Glanz erstrahlte. Der Duft von Spekulatius und Lebkuchen nimmt die Besucher in Empfang.
Dirigent Wil van der Beek, der mit diesem Weihnachtskonzert sein 45-jähriges Dirigentenjubiläum verbindet, gibt dem Musikverein Haaren seit nunmehr 40 Jahren nicht nur ein Gesicht, aus seiner Feder stammen einige Musikstücke, die der Musikverein zu diesem besonderen Anlass in sein Konzertprogramm aufgenommen hat. Seine jüngste Komposition „Dank“ führte der Musikverein zu seiner Jahresmesse am Vorabend des 2. Advent in der Pfarrkirche in Haaren erstmals auf.
Mit der festlichen Eröffnungsfanfare „Prelude for a special occasion“, eigens für das Special-Konzert „Wil van der Beek & music friends 2008“ für den Musikverein Haaren komponiert, eröffnet der Musikverein mit kraftvollen Fanfarenklängen sein diesjähriges Konzert.
Neben eigenen Kompositionen und Arrangements greift van der Beek u.a. auf zwei Titel Jan de Haans zurück: „Victory“, aus dem Konzert 1998 und „Emerald Jubilee“ aus 2009.
Bereits zum 1. Festlichen Weihnachtskonzert 1988 arrangierte van der Beek unter dem Titel „German Christmas Songs“ ein Medley deutscher Weihnachtslieder u.a. „Vom Himmel hoch“, Süßer die Glocken nie klingen“, „Leise rieselt der Schnee“, „Morgen Kinder wird´s was geben“ oder „Fröhliche Weihnacht überall“. Sie sind das Herzstück eines jeden Weihnachtskonzertes und finden bei den Zuhörern immer wieder einen besonderen Zuspruch.
Pietro Yons Weihnachtshymne „Jesu Bambino“ - er gehört zu den bekanntesten katholischen Kirchenmusikern in den USA - entstand während seiner Zeit als Organist in New York.
Von Roland Kernens „A happy winter holiday“, einem fröhlichen Medley internationaler beschwingter Weihnachtslieder bis zu Jacob de Haans Arrangement zu „Stille Nacht“, zu dem in einem großen Weihnachtsfinale nochmals alle Akteure, Cantarella, Jacques Claessens und der Musikverein Haaren einstimmen, spannt sich der weite Bogen weihnachtlicher Klänge.
Für den Kinder- und Jugendchor der Limburgse Koorschool „Cantarella“ und seiner Chorleiterin Marleen Everink war es neben dem persönlichen Erlebnis eine besondere Ehre und Auszeichnung, jüngst im Rahmen einer Konzertreise nach Leipzig, den dort beheimateten weltberühmten und gefeierten Thomanerchor bei einer Probe erleben zu dürfen.
„Cantarella“ liegt auf vergleichbarer musikalischer Linie. Ausgesprochen herzlich wurde der Chor schon beim Einzug in die Selfkanthalle von einem erwartungsfreudigen Publikum empfangen. Ein gesanglicher Hochgenuss, den die jungen Sängerinnen und Sänger den Konzertbesuchern mit ihren Darbietungen bescherten. Jede Stimme eine Solostimme, zart und glasklar bis in Schwindel erregende Höhen. „Cantarella“ versteht es mit seinen Gesangsdarbietungen die Herzen im Sturm zu erobern.
Mit Jacques Claessens und Wil van der Beek trifft geballte Musikalität zusammen.
Beide kennen sich aus jüngster Jugendzeit als Nachbarskinder. Schon ihre Väter haben zusammen musiziert. Sie verband seinerzeit die Freude an der Musik. Jacques Claessens, heute Dirigent
verschiedener namhafter Blasmusikorchester und zugleich als gefragter Solist unterwegs, überzeugte in einem Arrangement zu „Concerto pour une voix“ von Wil van der Beek mit seinem Sopran-Saxophon
durch professionelle Souveränität und hatte damit die Blasmusikliebhaber schnell auf seiner Seite. Mit „Tango“ von Isaac Albéniz, auch dies von Wil van der Beek für Fanfare und Solist neu arrangiert,
hatte Jacques Cleassens ein weiteres Solo für Alt-Saxophon mitgebracht.
Es entspricht nicht seinem Naturell im Vordergrund zu stehen. Lieber sieht er dort die Musik und seine Musikerinnen und Musiker.
Beim diesjährigen Doppeljubiläum sollte es dennoch einmal so sein. Bei einem derartigen Jubiläum, einmalig im Volksmusikerbund Kreisverband Heinsberg, so Vorstandsmitglied Bernd Knoben, vergisst man sehr schnell Wesentliches und verzichtete deshalb auf eine Laudatio. Stattdessen fand er – teils aus eigenen Zusammentreffen mit Wil van der Beek - sehr persönliche Worte und überreichte für die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. die Ehrenurkunde für 45-jährige Tätigkeit in der musikalischen Leitung sowie die Dirigentennadel in Gold mit Diamant.
Für die vereinsseitige Ehrung anlässlich der gleichzeitig 40-jährigen Dirigententätigkeit in Haaren schloss sich Präsident Olaf Regnery den Glückwünschen im Namen aller Musikerinnen und Musiker an und überreichte Wil van der Beek eine eigens angefertigte Glasplakette mit Inschrift.
Standing Ovations und anhaltenden Applaus des Publikums gab es, als anschließend jeder Musiker dem Dirigenten Wil van der Beek persönlich eine Rose überreichte.
Das weihnachtliche Ambiente und die atmosphärisch starken Darbietungen der Musiker und Sänger vermittelten den Konzertbesuchern das Gefühl ein wirklich gelungenes und ganz besonderes Weihnachtskonzert erlebt zu haben.
„Weihnachten kann es nun endlich werden“, waren sich die Besucher einig, die zum traditionellen Schlusslied „O du fröhliche“ allesamt einstimmten.
Allen Musikfreunden und ihren Familien
wünschen wir ein
besinnliches Weihnachtsfest,
einen guten Rutsch
und ein frohes neues Jahr 2014 !
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen zum
„27. Festlichen Weihnachtskonzert“
am 21. Dezember 2014, 17.00 Uhr,
in der Selfkanthalle Haaren.
Johannes Gottwald - Heinsberger Zeitung - hat das Konzert so erlebt: mehr...
Quelle: Heinsberger Zeitung vom 31. Dez. 2013